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Am 13. und 14. September 2024 fand das bereits dritte OIS zam: Forum statt und es war wieder ein spannender Austausch mit der OIS-Community – auch wenn es wetter- und hochwasserbedingt weniger Teilnehmer:innen zum Forum geschafft haben. Gemeinsam diskutieren Forscher:innen, Patient:innen, Bürger:innen, Studierende und Praxisexpert:innen an der Universität Mozarteum in Salzburg was es für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft braucht.

42 Projekte und zahlreiche Themencafés

Es präsentierten sich 42 Projekte, die Partizipation und Einbindung bereits erfolgreich umsetzen. Neben Projektpräsentationen bot das Forum während der zwei Tage auch wieder Platz für Austausch und Vernetzung. Außerdem luden Themencafés zu Diskussionen rund um Themen wie Public Engagement, Kunst und Wissenschaft oder auch Geschichte mit Zukunft.
Heuer wurde auch wieder der OIS zam: Preis verliehen. Aus den vorgestellten Projekten wurden per Voting drei Siegerprojekte gekürt, die jeweils 2.000 Euro für Aktivitäten im Rahmen des ausgezeichneten Projektes erhalten.

Videorückblick

Die Posterpräsentationen

In Posterpräsentationen stellten sich 42 Projekte aus ganz Österreich und der Schweiz der interessierten Öffentlichkeit vor. In diesen Projekten arbeiten und forschen Wissenschaftler:innen sehr erfolgreich mit Bürger:innen, Schüler:innen und Studierenden, Kindern und Jugendlichen, Patient:innen und deren Angehörigen, Expert:innen und Fachkräften zusammen.

Das waren die Projekte am OIS zam: Forum 2024:

#1: Partizipation (er-)leben – Haltung und Begeisterung für Partizipationsprojekte weitergeben (BePart)
Angelika Felder, Thomas Zabrodsky, Fabian Rebitzer (alle FHV University of Applied Sciences), Lineo Devecchi, Mariam Ajineh, Eva Granwehr (alle OST Ostschweizer Fachhochschule)

#2: #ConnectingMinds – Das Förderprogramm für transdisziplinäre Forschung
Marlene Hock, Adrijana Novakovic, Hannah Solick, Petra Biberhofer (alle FWF)

#3: Augmented Reality Communities: Wie wir mit Handys, Marsrobotern und Laminiergeräten spielend forschen
Sonja Prlić, Sophia Reiterer, Karl Zechenter (alle Wissenschaft & Kunst, gold extra)

#4: Zukunft mit Zukunft – Klima, Kunst, Kultur. Partizipative Experimentierräume und Vermittlungsformate
Elke Zobl (Paris Lodron Universität Salzburg), Katharina Anzengruber (Mozarteum Salzburg), Sandra Kobel

#5: This is (not) Rocket Science!
Christian Klösch, Doris Erhard, Manuela Gallistl, Sarah Rosenbichler (alle Technisches Museum Wien)

#6: Sparkling Science 2.0 Zirkus des Wissens
Airan Berg, Christoph Helm, Nora Dirisamer, Julia Lauss (alle Johannes Kepler Universität Linz)

#7: MEMORY LAB – Partizipative Forschung zum Lebensborn-Heim Wienerwald, 1938–1945
Lukas Schretter (Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung), Nadjeschda Stoffers (Ludwig Boltzmann
Institut für Kriegsfolgenforschung), Michaela Tasotti (Karl-Franzens-Universität Graz), Martin Sauerbrey-Almasy (Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung)

#8: Gesunde Straßen und Plätze. Zur partizipativen Erforschung und Gestaltung öffentlichen Raums
Christian Fadengruber (Styria Vitalis), Gerlinde Malli (Styria Vitalis), Waltraud Körndl (ARGE Rettensteiner & Körndl), Günther Rettensteiner (ARGE Rettensteiner & Körndl), Silvia Marchl (Styria vitalis)

#9: Gemeinsam mit Jugendlichen Forschen. Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Sparkling Science Projekt “TRA:WELL – Transport & Wellbeing”
Juliane Stark, Sandra Wegener, Valerie Batiajew, Reinhard Hössinger, Shun Su, Michael Braito, Elisabeth Schauppenlehner-Kloyber (alle Universität für Bodenkultur Wien)

#10: u3Green. Partizipation und Citizen Science mit jungen Menschen.
Sabine Hennig, Robert Vogler, Tim Schötz (alle Paris Lodron Universität Salzburg)

#11: Nanovesikel – Arzneimittel der Zukunft
Nicole Meisner-Kober, Mario Gimona, Eva Rohde, Bruno Woeran, Andra-Laura Matea, Eva Klinglmayr (alle Ludwig Boltzmann Institute for Nanovesicular Precision Medicine an der Paris Lodron Universität Salzburg)

#12: Identifizierung von Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Rehabilitation – Wie wird man schnell(er) wieder gesund?
Chiara Vetrano, Matko Spela, Patricia Riedl, Delia Maria Cristea, Michael J. Fischer, Vincent Grote (alle Ludwig Boltzmann Institut for Rehabilitation Research)

#13: Praxisleitfaden für die Versorgung von ME/CFS-Betroffenen
Astrid Hainzl (Österreichische Gesellschaft für ME/CFS), Johanna Rohrhofer (Medizinische Universität Wien), Johannes Schweighardt (Medizinische Universität Wien, Österreichische Gesellschaft für ME/CFS), Joachim Hermisson (Max Perutz Labs), Kathryn Hoffmann (Medizinische Universität Wien), Martin Komenda-Lett (Klinik Favoriten), Golda Schlaff (Medizinische Universität Wien), Christian Schulz (Universität Heidelberg), Michael Stingl (Facharztzentrum Votivpark), Kevin Thonhofer (Österreichische Gesellschaft für ME/CFS), Eva Untersmayr (Medizinische Universität Wien)

#14: Finanzielle Not bei chronischen Krankheiten in der Schweiz (FINK): Erste Einsichten und Reflexionen zum transdisziplinären partizipativen Forschungsansatz
Bettina Schwind, Andrea Schöpf Lazzarino, Rosa Visscher, Elena Alder, Josip Jurisic, Karin Ribi (alle Careum Hochschule Gesundheit)

#15: Reden Sie mit! – Behandlungsfehler
Sybille Behrens, Paul Brandl, Mariya Bukowski, Klara Doppler, Lukas Geck, Rudolf Grünzweig, Ingomar Gutmann, Hannah Hausegger, Mojca Hribersek, Manfred Jud, Elisabeth Klager, Maria Kletecka Pulker, Johanna Ötl, Bernhard Reichl, Andreas Ronge-Toloraya, Benjamin Schuster, Rudolf Steinbichl, Anna Teufel, Polina Toloraya, Harald Willschke (Ludwig Boltzmann Institute Digital Health and Patient Safety und Österreichischer Patient:innenbeirat)

#16: Die unsichtbare Gefahr – Drogenprävention in Österreich
Sarah Brandl, Petra Jungwirth, Christina Lakits, Wolfgang Weinzinger (alle FH Gesundheitsberufe Hochschullehrgang Psychiatrische Pflege)

#17: “KoKo-Health” – Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben
Lisa Affengruber (Universität für Weiterbildung Krems), Karolina Seidl (Universität für Weiterbildung Krems), Anna Wahl (Gesundheit Österreich GmbH), Daniela Rojatz (Gesundheit Österreich GmbH), Isolde Sommer (Universität für Weiterbildung Krems), Lisa Gugglberger (Gesundheit Österreich GmbH), Lisa Stauch (Technische Universität München), Orkan Okan (Technische Universität München), Ursula Griebler (Universität für Weiterbildung Krems)

#18: Migra Care – Caring Communities mit Personenbetreuerinnen, wie kann das gelingen?
Silvia Wojczewski (Medizinische Universität Wien), Simona Durisova (Medizinische Universität Wien), Viktoria Adler (Medizinische Universität Wien), Anna Durisova (IG24), Ingrid Sitter (BetreuerinnenCafe Leonstein), Monika Vranceanu (CuraFair), Beatrix Swoboda (CuraFair), Neda Deneva (SYNYO GmbH)

#19: PflegeZeit – Den Menschen sehen
Lisa Mahler, Jakob Kreutner, Alexander Loidl (alle Johannes Kepler Universität Linz)

#20: EU-CAYAS-NET: Ein Netzwerk von Survivors für Survivors – The European Network of Youth Cancer Survivors
Carina Schneider, Hannah Gsell, Barbara Brunnmair, Katie Rizvi, Anita Kienesberger, Šarunas Narbutas, O’Brien Kylie (alle EU CAYAS-NET Consortium)

#21: Inklusive Räume für neurodivergente Menschen
Laura Kroll, Lukas Wohofsky, Daniela Krainer (alle Fachhochschule Kärnten)

#22: “Was ihr nicht seht!” – Stigma und Stigmafolgen psychischen Krankseins
Corinna Falmbigl, Sofia Lößl, Julia Puchmayer, Magdalena Schobesberger, Claudia Sieberer, Wolfgang Weinzinger (alle FH Gesundheitsberufe Hochschullehrgang Psychiatrische Pflege)

#23: Children’s Rights during Pandemics (PCR-Pan)
Gabriel Haintz (Gesundheit Österreich GmbH), Petra Winkler (Gesundheit Österreich GmbH), Marion Weigl (Gesundheit Österreich GmbH), Theresa Bengough (Gesundheit Österreich GmbH), Romana Rossegger (Kinderbüro), Thomas Plautz (Kinderbüro), Peter Kroath (Kinderbüro), Jessica Braunegger (Kinderbüro)

#24: Allheilmittel Butyrat? Evaluierung von Produktion, Wirkung und therapeutischem Potenzial im Colon des Pferdes
SchülerInnen und Lehrenden der LFS Tullnerbach, Franziska Dengler, Aurelia Nowak, Nora Biermann, Barbara Metzler-Zebeli, Rupert Palme (alle Veterinärmedizinische Universität Wien)

#25: Inclusive Caring Communities
Michael Stadler-Vida (queraum)

#26: “…die Neugierde füreinander wecken…” CareACT in Communities – Sorgekultur durch Theater beleben
Gert Dressel (Verein Sorgenetz), Julia Groß (Karl-Franzens Universität Graz), Katharina Heimerl (Universität Wien), Lisa Hofer (Universität Wien), Daniela Martos (Nachhaltiger ACHTSAMER 8.), Lisa-Maria Schatz (Stadtteilzentrum Jakomini/SMZ Liebenau), Sophia Schessl (InterACT), Nina Unterweger (Stadtteilzentrum Jakomini/SMZ Liebenau), Klaus Wegleitner (Verein Sorgenetz), Michael Wrentschur (InterACT)

#27: Das beste Gefühl der Welt… Von der Idee bis zur gemeinsamen Umsetzung einer Infokampagne über HPV
Geja Oostingh (FH Salzburg), Magdalena Meikl (FH Salzburg), Schüler:innen der HBLA Ursprung, Edith Oberkofler (HBLA Ursprung), Studierende & Eltern

#28: BaMiKo: Junge Leute mittels Social Media für Ballaststoffe, kochen und einen gesunden Darm begeistern
David Berry (Universität Wien), Annelieke Overbeeke (Darm Kram), Alexandra Schebesta (Open Science)

#29: INDIKINA – ein interaktives, digitales Kinderbuch zum Thema Nahrungsmittelallergien
Ines Swoboda (FH Campus Wien), Alexandra Schebesta (Open Science), Brigitte Gschmeidler (Open Science), Sebastian Welle (Vienom), Claudia Bucek (Vienom), Karin Haller (Institut für Jugendliteratur)

#30: Wildlife Crime – Detektivarbeit im Namendes Artenschutzes
Marietta Hengl, Karin Ernst, Peter Sziemer, Stefan Agnezy, Martin Kapun, Silke Schweiger (alle Naturhistorisches Museum Wien)

#31: Vom schädlichen Abgas zur Ressource: CO2 als Rohstoff – Ein Sparkling Science Projekt
Patrizia Bartl (Pädagogische Hochschule Tirol), Harald Lorenz (THL Glas und Chemie), Martina Messner (HTL Bau Informatik Design), Thomas Ruh (Montanuniversität Leoben), Christoph Rameshan (Montanuniversität Leoben)

#32: BNE und die Nutzung digitaler Geomedien. Partizipative Konzeption und Umsetzung von Materialien und Modulen zur Integration von Geomedien in die Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Sabine Hennig, Julian Schaller, Thomas Strasser, Eva-Maria Steinbacher, Robert Vogler, Tim Schötz (alle Paris Lodron Universität Salzburg)

#33: CoMitMenT: Trialogisches Co-Design zur Verbesserung körperlicher Gesundheitsversorgung für Menschen mit psychischen Krankheitserfahrungen
Christopher Tupy (Idee Wien), Lisa Kainzbauer (HPE Wien), Tobias Fragner (Medizinische Universität Wien)

#34: COwLEARNING – ein Projekt für nachhaltige Rindfleisch- und Milchversorgung in Österreich
Cornelia Fischer (Universität für Bodenkultur Wien), Marianne Penker (Universität für Bodenkultur Wien), Alexandra Frangenheim (Universität für Bodenkultur Wien), Stefan Hörtenhuber (Universität für Bodenkultur Wien), Marie Louise Schneider (Veterinärmedizinische Universität Wien), Susanne Waiblinger (Veterinärmedizinische Universität Wien)

#35: Generationengerechte Gemeinde – Transformation der Gesellschaft zur Bewältigung des demografischen Wandels am Beispiel einer Gemeinde im Weinviertel
Michael Daxner, Hannes Heissl (alle Institut für gesellschaftlichen Wandel)

#36: Autism Friendly Austria: Ergebnisse in Alltag und Praxis
Lukas Wohofsky (FH Kärnten), Daniela Krainer (FH Kärnten), Outi Sulopuisto (FH Kärnten), Sascha Fink (FH Kärnten), Carla Küffner (FH Kärnten), Regina Orter-Jerney, (FH Kärnten), Nicole Katholnig (Praxis Querkopf, Community Researcher im AFA Projekt)

#37 Bewegung erforschen mit Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung
Marlene Jobst (Karl-Franzens-Universität Graz), Tobias Perkounig (Karl-Franzens-Universität Graz), Christian Fast (Forschungsbüro Lebensgroß)

#38: “Ganz Salzburg Bewegen” im Rückblick
Melanie Roth (Fachhochschule Salzburg), Stefan Tino Kulnik (Ludwig Boltzmann Institut für digitale Gesundheit und Prävention), Sybille Salbrechter (Fachhochschule Salzburg), Stefanie Radwanovsky (Ludwig Boltzmann Institut für digitale Gesundheit und Prävention), Michael Ebner (Fachhochschule Salzburg), Ulrike Garstenauer (Fachhochschule Salzburg), Till Fuhrmeister (Fachhochschule Salzburg), Andreas Stainer-Hochgatterer (Ludwig Boltzmann Institut für digitale Gesundheit und Prävention), Daniela Wurhofer (Ludwig Boltzmann Institut für digitale Gesundheit und Prävention)

#39: #body_! – Gemeinsam zu einem gesunden und positiven (Körper-) Selbstbild!
Kristin Ganahl (aks Gesundheit GmbH), Gabi Schärmer (FHV Vorarlberg University of Applied Sciences), Romea Hämmerle (Co-Researcherin), Lia Hartl (Co-Researcherin), Alexandra Kremer

#40: HERO – Eine App für kardiologische Patient:innen auf dem Weg zur Reha
Isabel Höppchen (Ludwig Boltzmann Institut für digitale Gesundheit und Prävention), Daniela Wurhofer (Ludwig Boltzmann Institut für digitale Gesundheit und Prävention), Stefan Tino Kulnik (Ludwig Boltzmann Institut für digitale Gesundheit und Prävention), Alexander Meschtscherjakov (Paris Lodron Universität Salzburg)

#41: “Wer hilft den HelferInnen” – Exekutivpersonal und deren Möglichkeiten
Tabea Reiter, Christina Pöchtrager, Laura Kammerhofer, Johanna Grüner, Wolfgang Weinzinger (alle FH Gesundheitsberufe Hochschullehrgang Psychiatrische Pflege)

#42: Care4Caregivers
Doris Maurer (Verein Mitanaunda)

Themen-Café: „Zwischen Kunst, Wissenschaft und Zivilgesellschaft“

Katharina Anzengruber (Wissenschaft & Kunst, Mozarteum Salzburg), Sandra Kobel, Sonja Prlić (Wissenschaft & Kunst, gold extra), Sophia Reiterer (Wissenschaft & Kunst, gold extra), Elke Zobl (Wissenschaft & Kunst, Paris Lodron Universität Salzburg)

Bei dem Themen-Café stellte man sich der Frage, wie künstlerisch-wissenschaftliche Teams mit der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten können, um gemeinsame Räume für ein gutes Zusammenleben zu gestalten. Der Programmbereich Gesellschaft & Nachhaltigkeit | Zeitgenössische Kunst und Kulturproduktion (Interuniversitäre Einrichtung Wissenschaft & Kunst, Kooperation Universität Mozarteum und PLUS) stellte Projekte und Zugänge an der Schnittstelle zur Gesellschaft und verschiedene partizipativ entwickelte Formate vor. Es bestand die Möglichkeit, praktische Beispiele und Formate zu erproben und in den Austausch zu gehen. Einen Teil des Themencafés bildete dabei die mobile Ausstellung „From Trash to Treasure – Lieblingsstücke neu“.

Themencafé: „Wie gelingt die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft? – Erfahrungen aus dem OIS Impact Lab Caring Communities for Future“

Gabriela Gan (LBG OIS Center), Mathieu Mahve-Beydokthi (LBG OIS Center), Laura Soyer (Gesundheit Österreich GmbH)

Das Themencafé „Wie gelingt die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft? – Erfahrungen aus dem Caring Communities for Future Open Innovation in Science (OIS) Impact Lab“ startete mit Impulsen aus dem OIS Impact Lab. Nach einem Überblick über das OIS Impact Lab „Caring Communities for Future“, beschrieben vier der fünf geförderten Projekte unterschiedliche Herausforderungen, die sie in ihrer transdisziplinären Arbeit erlebt haben. Die Herausforderungen variierten von der Erreichbarkeit und Einbindung vulnerabler Gruppen (Simona Durisova vom Migra Care Projekt und Julia Groß vom CareAct Projekt) über das Engagement von Bürger:innen über einen längeren Zeitraum hinaus  (Silvia Marchl vom Gesunde Straßen und Plätze Projekt) bis hin zur Übersetzung von Projektsprache in einfache Sprache (Roman Weber und Christian Fast vom Inclusive Caring Communities Projekt). Zusätzlich brachte Elaine Goldberg von der Uni Wien noch eine Herausforderung zum Thema „Zugang!“ aus ihren Erfahrungen bei den Dreharbeiten zu einem Film, der das Caring Communities for Future OIS Impact Lab begleitet, ein.

Im Folgenden tauschten sich die Teilnehmenden in Gruppen mit den jeweiligen Projektverantwortlichen aus, nahmen die Herausforderung des Projektes als Startpunkt und generierten gemeinsam Ideen für eine gute Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft.

Zum Abschluss formulierte jede Gruppe einen Gedanken, wie die Zusammenarbeit zwischen Praxis und Wissenschaft gelingen kann, und teilte diesen mit der großen Gruppe.

Eine Auswahl der diskutierten Themen in den Kleingruppen sehen Sie in den beigelegten Bildern.

a. Das Themencafé

Themencafé: „Public Engagement – anderes Land, andere Landschaft?“

Jana Wendler, Iris Geigenmüller, Sonja Hammann (alle Berlin School of Public Engagement und Open Science)

Die Berlin School of Public Engagement, Teil des Museums für Naturkunde Berlin, arbeitet als Verknüpfungspunkt für Public Engagement in Deutschland. Dort schafft man Kompetenzen, Anreize und Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen Interessensgruppen, Öffentlichkeiten und Forschenden aller Karrierestufen. Dabei bewegt sich die Berlin School of Public Engagement in einer dynamischen Landschaft von Methoden, Begriffen und Ansätzen, wie der Austausch zwischen Menschen und Forschung gestaltet werden kann.

Beim OIS:zam Forum wurde diese Landschaft grenzübergreifend betrachtet und sich u.a. den Fragen gewidmet, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es hier zwischen Deutschland und Österreich gibt, wie die Rahmenbedingungen sind und was wir als Communities voneinander lernen können? Dazu gab man Beispiele aus der Arbeit, speziell zum Public Engagement Kodex und unserem Weiterbildungsangebot, und eröffnete den Raum für einen informellen Austausch mit den Teilnehmenden.

Themencafé: „Das Open Innovation in Science Center nach der Neuaufstellung: Angebote und Möglichkeiten der Zusammenarbeit“

Georg Russegger (Head LBG OIS Center)

Das Open Innovation in Science Center hat sich im letzten Jahr neu aufgestellt. In diesem Themencafé wurde von Georg Russegger (Head LBG OIS Center) veranschaulicht was sich verändert hat und wo die Reise hingehen wird. Unter anderem wurde erklärt, welche spannenden neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit entstehen werden.

Nach der Vorstellung des Konzepts trat Russegger in den Austausch und diskutierte mit den Teilnehmer:innen, welche Anforderungen und Bedürfnisse sie als Teil der Community an das OIS Center haben und wie Angebote des Centers diese abdecken können.

Themencafé: „Inklusionsmedizin: Forschung für Chancengleichheit im Gesundheitswesen“

Adis Šerifović (LBG OIS Center)

Der Workshop „Inklusionsmedizin“ bot eine intensive Auseinandersetzung mit der Gesundheitsversorgung vulnerabler Gruppen und den Herausforderungen, denen diese im bestehenden Gesundheitssystem begegnen. Im Rahmen eines Themencafés diskutierten die Teilnehmer:innen zunächst, welche Personengruppen als vulnerabel gelten und identifizierten Gemeinsamkeiten und Unterschiede in deren Erfahrungen im Gesundheitssystem. Hierbei wurden neben den bereits bekannten Gruppen (wie etwa Menschen mit Migrationshintergrund, sozial benachteiligte Personen oder Menschen mit Behinderungen) auch seltener betrachtete Gruppen, wie z.B. pflegende Angehörige oder Personen in prekären Arbeitsverhältnissen, berücksichtigt.

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Notwendigkeit, bereits in der Ausbildung von Gesundheitsberufen eine stärkere Sensibilisierung für Inklusion und Diversität zu verankern. Es wurde betont, dass die Curricula zukünftig mehr Inhalte zur inklusiven Gesundheitsversorgung beinhalten müssen, um zukünftige Fachkräfte auf die Bedürfnisse verschiedener Bevölkerungsgruppen vorzubereiten.
Darüber hinaus wurde herausgearbeitet, dass die Thematisierung von Inklusionsmedizin im Gesundheitssystem aktuell stark fragmentiert ist und es an einem „Sprachrohr“ fehlt, das die Anliegen und Bedürfnisse der verschiedenen Akteure bündelt und geschlossen an Entscheidungsträger:innen kommuniziert.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis war die Erkenntnis, dass es in Österreich an umfassender Forschung zur Inklusionsmedizin fehlt. Im Vergleich zu Ländern wie dem Vereinigten Königreich, wo es bereits deutlich mehr wissenschaftliche Studien gibt, besteht hierzulande ein erheblicher Aufholbedarf. Insbesondere interdisziplinärer Austausch zwischen verschiedenen Gesundheitsdisziplinen und sektorenübergreifende Zusammenarbeit sollten verstärkt werden, um die Versorgung vulnerabler Gruppen zu verbessern.

Abschließend wurde diskutiert, dass Verletzlichkeit keine feste Eigenschaft ist, sondern jeden Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Leben betreffen kann – sei es durch einen Unfall, altersbedingte Einschränkungen oder soziale Veränderungen. Diese universelle Perspektive auf Vulnerabilität betont die Dringlichkeit, das Thema umfassender in der Gesundheitsversorgung zu berücksichtigen.

Der Workshop schloss mit einem klaren Appell: Es bedarf einer verstärkten interdisziplinären Zusammenarbeit und einer verbindlichen Einbindung des Themas Inklusionsmedizin auf allen Ebenen des Gesundheitswesens, um die Gesundheitsversorgung für alle Menschen nachhaltig zu verbessern.Dazu organisiert das Open Innovation in Science (OIS) Center an der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) im Bereich Ethik und Inklusion die „Arbeitsgruppe Inklusive Gesundheitsforschung“, zu der herzlich eingeladen wird. Unterschiedliche Menschen mit verschiedenen wissenschaftlichen Backgrounds tauschen sich online zu aktuellen Forschungsergebnissen aus, laden einander zu Konferenzen oder Veranstaltungen ein, die dieses Thema betreffen, und fördern so den kontinuierlichen Austausch zu Inklusion in der Gesundheitsforschung. Wer mitmachen oder mal reinschnuppern möchte, kann sich gerne bei Adis Šerifović unter adis.serifovic@lbg.ac.at melden.

Themencafé: „Geschichte mit Zukunft: Rahmenbedingungen, Praxiserfahrungen und Wirkung von Partizipation“

Lukas Schretter, Martin Sauerbrey-Almasy, Nadjeschda Stoffers und Michaela Tasotti vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung), sowie Katharina Kainovič (Co-Forscherin) und Mathieu Mahve-Beydokhti (LBG OIS Center)

Das „Lebensborn“-Heim Wienerwald war zwischen 1938 und 1945 eine Entbindungsanstalt in Niederösterreich. Es sollte dazu beitragen, die Geburtenrate von Kindern zu erhöhen, die im Sinne der rassistischen Bevölkerungspolitik des NS-Regimes als besonders „wertvoll“ galten. Im partizipativen Projekt „MEMORY LAB“ widmen sich Geschichtswissenschafter:innen und Menschen mit einem (familien-)biografischen Bezug (Co-Forscher:innen) zum „Lebensborn“ gemeinsam der Geschichte des Heims.

In diesem Themencafé kamen Lukas Schretter (Projektleiter; LBI für Kriegsfolgenforschung), Nadjeschda Stoffers (Projektmitarbeiterin; LBI für Kriegsfolgenforschung), Michaela Tasotti (Projektmitarbeiterin, Karl-Franzens-Universität Graz), Katharina Kainović (Co-Forscherin, deren Urgroßmutter ein Kind im „Lebensborn“-Heim Wienerwald entbunden hatte) und Mathieu Mahve-Beydokhti (Impact-Begleitung; LBG OIS Center) zusammen. Es wurden Kurzvideos präsentiert, die aus dem partizipativen Projekt MEMORY LAB heraus entstanden sind und die Wirkung des Projektes veranschaulichen sollen.

Das erste Video stellte das gesamte Projekt MEMORY LAB vor. Die Co-Forschungsprojekte der Co-Forscher:innen und wie sie mit den Geschichtswissenschafter:innen gemeinsam zum „Lebensborn“ forschten, werden in diesem Video präsentiert. Anschließend wurde ein Video von der anwesenden Co-Forscherin, Katharina Kainović, gezeigt, das im Rahmen des MEMORY LAB entstanden ist. Mittels Digital Storytellings stellt sie, gemeinsam mit ihrer Mutter, in diesem Video ihre persönliche Geschichte dar, was ihr familiärer Bezug zum „Lebensborn“ ist, welche Fragen sich dabei für sie gestellt haben und wie sie diesen Fragen nachgegangen ist.

Beide Videos wurden anschließend mit den Teilnehmenden des Themen-Cafés diskutiert. Ein zentraler Aspekt der Diskussion war die Wichtigkeit der intensiveren Vermittlung der Themen der NS-Zeit in der Gesellschaft und insbesondere in Schulen und bei jungen Menschen. Anknüpfend hierzu wurde Partizipation als Herangehensweise besonders hervorgehoben, um die Gesellschaft und junge Menschen sinnvoll zu erreichen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden, die sich so rege an der Diskussion beteiligt haben!

OIS zam: Preis

Heuer wurde zum bereits zweiten Mal der OIS zam: Preis verliehen. Die Teilnehmer:innen des Forums konnten jeweils für drei Projekte abstimmen, die sie als besonders relevant bewerten und, die in der Öffentlichkeit mehr Gehör finden sollen. Die drei Preisträger-Projekte werden vom LBG OIS Center mit einer Förderung von jeweils 2.000 Euro bei der weiteren Umsetzung des jeweiligen Projekts unterstützt.

Und das sind die Gewinner-Projekte:

This is (not) rocket science!
Christian Klösch, Doris Erhard, Manuela Gallistl, Sarah Rosenbichler (alle Technisches Museum Wien)

u3Green. Partizipation und Citizen Science mit jungen Menschen
Sabine Hennig, Robert Vogler, Tim Schötz (alle Paris Lodron Universität Salzburg), Lea Fingerlos, Elias Kafka (alle Schüler:innenpraktikant:innen)

Wildlife Crime – Detektivarbeit im Namen des Artenschutzes
Marietta Hengl, Karin Ernst, Peter Sziemer, Stefan Agnezy, Martin Kapun, Silke Schweiger (alle Naturhistorisches Museum Wien)

Die Sieger:innen:

Wir gratulieren herzlich!